Wahlkampf. Die Parteiapparate steigern den Output an dumpfbackigen Parolen und vollmundigen Versprechungen. Auch die Grünen mischen mit. Freilich, wie es sich für diese Partei gehört, um eine Spur innovativer und kreativer. Unter dem Slogan Rückgrat Zeigen zielen sie auf enttäuschte SPÖ-ler, damit diese ihr Kreuz diesmal aber wirklich, wirklich ganz sicher nicht wieder wie beim letzten Mal in der Wahlurne bei der SPÖ hinterlassen, sondern …
„Bitte erinnern Sie mich bei der nächsten Wahl an meinen eigenen Entschluss, die SPÖ nicht mehr zu wählen„, so heißt es, und, wer seine Email-Adresse bekannt gibt, wird rechtzeitig an diesen „Entschluss“ erinnert werden. Wann und wie oft eine Erinnerungsmail kommt, steht nicht dabei. Dann folgt eine Aufzählung von Gründen, „die SPÖ nicht mehr zu wählen“. Der Stil erinnert mich an katholische Fürbitten. Hier einige ausgewählte Gustostückerln:
weil
… ich keine Partei wählen will, die ihre Grundsatzentscheidungen vom Tenor der Leserbriefseiten in einer großen Tageszeitung abhängig macht.
… ich will, dass die Teuerung, die explodierenden Lebensmittelpreise, die dramatisch steigenden Öl- und Energiepreise wirksam bekämpft werden.
… ich Politik mit Haltung und Charakter will.
… ich Stillstand, Lähmung und die ständigen Streitereien in der Regierung satt habe.
… Gusenbauer kein Sozialfighter (wie im Wahlkampf versprochen), sondern ein Postenfighter geworden ist.
… Politik mit Weitblick, Rückgrat und Menschlichkeit gefordert ist.
„Kommt was von der Basis, waas i‘, dass a Schas is.“ (Maschek)