Ein wunderbarer Nachtragskommentar zur Reise des Berliner Ensembles nach Teheran (hier), der im Tagesspiegel erschienen ist, beschäftigt sich mit dem politischen Engagement von Künstlern. Der Autor nimmt eine präzise Trennung vor zwischen dem gut Gemeintem und dem Gutem, das mit Ersterem nichts gemein hat, und verdeutlicht überdies exemplarisch, wie leicht es im Grunde ist, auch in der Aufmerksamkeitsökonomie die richtige Seite zu finden:
„Künstler sind auch nur Menschen, vielleicht mit einem Unterschied: Sie sind leichter erregbar. Deshalb irren sie manchmal kräftiger. Nichts Unmenschliches ist einigen von ihnen fremd. Der Iran ist eine Diktatur, dessen Präsident ein Antisemit, er strebt nach Atomwaffen, will Israel vernichten, unterstützt diverse Terrororganisationen. Kein Mensch, der noch, buchstäblich, bei Trost ist, kann dieses Regime unterstützen. Dort werden Frauen, die vor ihrer Hinrichtung unberührt sind, vergewaltigt, aus Angst, sie kämen andernfalls als Jungfrauen ins Paradies. „Wer die Wahrheit nicht weiß, ist bloß ein Dummkopf“, heißt es bei Bertolt Brecht. „Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!„
Wohltuend, derart klare Worte zu lesen!