Kriegsbilder

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© Broomberg/Chanarin

Als die beiden Kriegsfotografen dem Redakteur der Zeitung, in dessen Auftrag sie in das irakische Kriegsgebiet gefahren waren, das mitgebrachte Bildmaterial vorlegten, war dieser über das, was er da zu sehen bekam, nicht erfreut. Keine Kampfszenen, keine Explosionen, keine Toten. Sondern abfotografierte Wandzeichnungen, die von kurdischen Gefangenen stammten, die im Hauptquartier von Saddam Husseins Bath-Partei gefoltert und gemordet wurden.

Die beiden Kriegsfotografen Adam Broomberg und Oliver Chanarin zeigen ganz andere Bilder von den Kriegsschauplätzen dieser Welt. Im Jahre 2008 waren sie als „embeddeds“ mit britischen Truppen in Afghanistan unterwegs. In einem kurzen Bericht, den ich in der 3sat-Kulturzeit gesehen habe, erzählen sie davon, wie sie diese Strategie der Vereinnahmung der Journalisten, die mittlerweile von allen Kriegsparteien forciert wird, unterlaufen. So haben sie in Afghanistan jeden Tag ein Stück Fotopapier 20 Sekunden lang der Sonne ausgesetzt. Nur die Titel der so entstandenen Bilder verweisen auf Kriegsereignisse („The day nobody died„).

Auf ihrer Website finden sich weitere Beispiele für diese Haltung.

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